E-Commerce-Unternehmen kommen regelmäßig mit internationalen Sendungen in Kontakt. Die Gründe hierfür sind recht verschieden. So werden zum Beispiel Materialien für inländische Firmen eingeführt oder Waren vom zuständigen Hersteller importiert. Früher oder Später kommt also jedes E-Commerce-Geschäft mit den ein oder anderen Zollfragen in Berührung. Hier empfiehlt sich der Gang zu einem Experten für Zoll Beratung. In diesem Beitrag geht es allerdings nicht um allgemeine Zollfragen, sondern vor allem darum, was Unternehmen tun können, damit internationale Sendungen den Zoll so reibungslos wie möglich passieren.
Was hat es mit der Zollabfertigung überhaupt auf sich?
Die sogenannte Zollabfertigung bezieht sich auf die grenzüberschreitende Warenüberführung durch den Zoll. Diese ist unabdingbar, denn nur so dürfen Waren importiert und exportiert werden. Damit dieser Prozess möglichst reibungslos verläuft, gibt es einige hilfreiche Tipps. Näheres dazu im Folgenden.
Tipp #1: Vollständige Handelsrechnung und genaue Warenbeschreibung
Vor der Einfuhr gilt es eine Handelsrechnung zu erstellen. Diese muss dringend eine detaillierte Warenbeschreibung beinhalten. Die Mindestbeschreibung reicht hierfür nicht aus, stattdessen sollten sämtliche Detailinformationen ergänzt werden. Außerdem ist es zwingend notwendig, die Sendung mit einem vollständigen und genauen Luftfrachtbrief zu bestücken.
Tipp #2: Genaue Incoterms (Lieferbedingungen) festlegen
Es stehen unterschiedliche Einfuhrzustellungsarten zur Wahl, die festlegen, wer für die eigentliche Zollabfertigung zuständig ist. Die sogenannten Incoterms legen den Zeitpunkt im Versandprozess fest, ab dem die Verantwortung für das Paket vom Versender auf den Empfänger übergeht. Es ist also wichtig vorab die Lieferbedingungen zu bestimmen, denn nur so ist klar, welche Partei für welche Versandkosten aufkommt. Zur Auswahl stehen zwei unterschiedliche Incoterms:
DAP
Der Verkäufer ist für die Warenlieferung bis an den Bestimmungsort des Käufers verantwortlich. Für die Einfuhrformalitäten und -kosten jedoch nicht.
DDP
Der Verkäufer verpflichtet sich dazu, die Waren auf eigene Kosten und eigenes Risiko zu liefern. Auch muss er sich um sämtliche Formalitäten kümmern und für die Einfuhrabgaben sowie andere anfallende Kosten aufkommen.
Wissenswert: Die meisten Verkäufer bevorzugen natürlich DAP. Wer sich hier unsicher ist, sollte sich einen Experten für Zoll Beratung suchen und sich ausführlich beraten lassen.
Tipp #3: Keine Dokumente in das Paket legen
Das Verstauen von Dokumenten im Paketinneren könnte dazu führen, dass sich die Auslieferung der Sendung stark verzögert. Denn die Ware wird relativ lange vom Zoll zurückgehalten, da dieser die Sendung aus Sicherheitsgründen erst nach einer gewissen Zeitspanne öffnet, um nach Unterlagen zu suchen. Es ist also unglaublich wichtig, dass sowohl Handelsrechnung als auch Luftfrachtbrief sicher an der Außenseite der Sendung befestigt sind und sich nicht im Paketinneren befinden.